Durch gesetzliche Vorgaben ist das im Mittelpunkt unserer Fördermaßnahmen stehende stationäre Hospiz in Buchholz/ Nordheide dauerhaft auf finanzielle Unterstützung angewiesen. 5 % der refinanzierbaren Kosten muss es selbst aufbringen.
Vor diesem Hintergrund werden je nach Belegung der Einrichtung Einnahmen benötigt, die durch Spenden an das Hospiz und durch die Unterstützung der Stiftung gedeckt werden.
Die BÜRGERSTIFTUNG HOSPIZ NORDHEIDE und das stationäre Hospiz
Im März 2021 zog das Hospiz um ins neu errichtete Gebäude in Buchholz, Hermann-Stöhr-Straße 14.
Dort bietet es bis zu 14 Hospizgästen geräumige Einzelzimmer in einer ansprechenden, wohnlichen Ausstattung. Ein Raum der Stille, ein Wintergarten und die Außenanlagen geben weitere Möglichkeiten für ein selbstbestimmtes Leben. Hier findet man Raum für sich, oder um mit den An- und Zugehörigen oder auch in der Gemeinschaft Gespräche zu führen.
Ein Segen für die schwerstkranken Menschen im Landkreis Harburg und weit darüber hinaus.
Hinter dem Projekt steht die Bürgerstiftung Hospiz Nordheide, die am 20.11.2003 mit dem Ziel gegründet wurde, das stationäre Hospiz Nordheide zu errichten, die ambulante Hospizarbeit in der Region und die Palliativmedizin in den Krankehäusern Buchholz und Winsen zu fördern.
Die Bürgerstiftung Hospiz Nordheide unterstützt das Hospiz mit Mitteln aus Spenden und Erträgen. Unsere jährliche Zahlung allein reicht nicht aus, um die Deckungslücke in der Finanzierung des Hospizes aufzubringen.
Das Hospiz wird durch die gemeinnützige Hospiz Nordheide gGmbH betrieben, die Geschäftsführung obliegt Frau Katharina Appel.
Hospiz damals …
Was ist eigentlich ein Hospiz? Das Wort selbst kommt vom lateinischen Hospitum, was sowohl Gastfreundschaft als auch Herberge bedeutet. Und zunächst bezeichnete ein Hospiz auch einfach ein Gebäude, in dem Gäste aufgenommen wurden. Christliche Mönchsorden bauten Hospize als Rasthäuser für Pilger und Reisende, aber immer häufiger auch als Unterkünfte für arme und kranke Menschen, die Fürsorge und Pflege benötigten. Ein Akt christlicher Nächstenliebe. Schon damals wurden die Hospize mit Spenden finanziert.
Hospiz heute …
Heute steht hinter dem Begriff Hospiz ein umfassendes Konzept zur ganzheitlichen Begleitung sterbender Menschen in ihrer letzten Lebensphase. Die Sozialarbeiterin und Ärztin Cicely Saunders gründete 1967 in London das St. Christophers Hospiz für krebskranke Menschen, in dem sie ganzheitliche Sterbebegleitung leistete. Sie gilt als Begründerin der modernen Hospizbewegung. Ihr Wirken war von der Einsicht bestimmt, den Schmerz nicht nur von der physischen Seite zu betrachten.
Nach Saunders wirkt Schmerz auch in emotionale, soziale und spirituelle Bereiche hinein, die sie in die Betreuung einbezog. In Deutschland setzte sich die Hospizbewegung erst in den 80er und 90er Jahren durch. Ein Grund für anfängliches Zögern war unter anderem die Sorge, Hospize könnten zur Abschiebung todgeweihter Menschen missbraucht werden. Dem Vorwurf „Sterbestationen“ einrichten zu wollen, stellte und stellt sich die Hospizbewegung vehement entgegen. In der evangelischen Kirche markiert die Hospizkonsultation des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) im Februar 1992 den Durchbruch des Hospizgedankens. Heute sind Hospize in weiten Teilen der Gesellschaft als wertvolle und notwendige Errungenschaft anerkannt. Rund 80 % der Hospize haben einen konfessionellen Träger.
Die Fakten: Im Februar 2007 verzeichnet die Bundesarbeitsgemeinschaft Hospiz (BAG) in Deutschland rund 1450 ambulante und 151 stationäre Hospizeinrichtungen sowie 139 Palliativstationen. Eindeutig zu wenig: Auf eine Million Einwohner kommen heute 23 Palliativ- und Hospizbetten, der tatsächliche Bedarf liegt bei mindestens 50 Betten (Berechnung der BAG).
Der Tod. Ein Tabuthema in unserer Gesellschaft.
Rund 80% aller Menschen wünschen sich, zu Hause sterben zu können. Tatsächlich sterben jedoch 80% in Krankenhäusern und Altenheimen. Warum ist das so? Die zentrale Ursache sieht die Hospizbewegung darin, dass der Tod heute immer stärker verdrängt wird. Früher gehörte er (durch die mangelnde medizinische Versorgung) quasi zum Leben dazu. Er traf Menschen jeden Alters, die meistens zu Hause starben, im Schutz der Familie.
Die moderne Medizin hat viele Segnungen mit sich gebracht. Eine Blinddarmentzündung ist heute kein Todesurteil mehr, schwere Krankheiten können geheilt, Schmerzen gelindert werden. Ein Effekt des Fortschritts und der gesellschaftlichen Entwicklung ist aber auch, dass Tod und Sterben aus unserem Alltag und Bewusstsein nahezu verschwunden sind, ebenso wie Sterbe- und Abschiedsrituale, die den Umgang mit dem Verlust erleichtern. In unserer modernen Gesellschaft ist der Tod institutionalisiert, er findet in Krankenhäusern und Pflegeheimen statt. Wir haben vergessen, dass der Tod ein Teil des Lebens ist, und mit der Verdrängung wächst die Angst davor. Folglich können die wenigsten von uns ihre sterbenden Angehörigen unterstützen. Zumal der Prozess des Sterbens selbst nicht leichter geworden ist und sich oftmals lange hinzieht.
Der Tod gehört zum Leben: das zentrale Anliegen der Hospizbewegung
Die Hospizbewegung begreift das Sterben als einen Teil des Lebens, in dem die Betroffenen Unterstützung, liebevolle Fürsorge und Achtung benötigen. Niemand soll bei diesem schweren Prozess allein gelassen werden. Betroffen sind aber nicht nur die Sterbenden selbst. Der ganzheitliche Ansatz der Hospizbewegung bezieht die Begleitung und Beratung Angehöriger und Freunde mit ein, die sich häufig mit der Sterbebegleitung überfordert fühlen. Auch Hinterbliebene erfahren in ihrer Trauer Hilfe, Verständnis und Unterstützung.
Der ambulante Hospizdienst
Ein vorrangiges Ziel der Betreuung durch den Hospizdienst ist es, möglichst vielen Menschen den Wunsch zu erfüllen, die letzte Zeit ihres Lebens zu Hause im Schutz ihrer gewohnten Umgebung zu verbringen. Hier unterstützen die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ambulanten Hospizdienstes Sterbende und Angehörige durch Beratung – vor allem aber durch Zeit zum Zuhören und seelsorgerische Begleitung. Nach einer speziellen Vorbereitung / Schulung können sie die Sterbenden qualifiziert begleiten.
Das stationäre Hospiz
Für Schwerstkranke bietet das stationäre Hospiz eine persönliche und liebevolle Begleitung. Der Sterbende, seine Bedürfnisse und Wünsche stehen dabei im Mittelpunkt. Keine vorgegebene Arbeitsroutine strukturiert den Tag. Ob Frühstück um 10 Uhr, essen, was einem schmeckt, nachmittags duschen, rauchen im Bett, das Haustier in der Nähe – was im Krankenhaus nicht möglich ist, wird hier möglich gemacht, ungeachtet bestehender Konventionen.
Die Palliativstation
Eine weitere Säule der Sterbebegleitung ist die Palliativmedizin, die dem Schwerstkranken ein möglichst schmerzfreies Dasein bereiten soll. Pallium ist lateinisch und bedeutet „Mantel“ – der Kranke wird mit schmerzhemmenden Mitteln sozusagen „ummantelt“. Dies geschieht unter fachärztlicher Aufsicht, mit dem Ziel, einen, auch vorübergehenden, Aufenthalt zuhause zu ermöglichen.
Die Begleitung der Begleiter
In der heutigen Hospizbewegung liegt zudem ein besonderer Fokus auf der Unterstützung der Begleiterinnen und Begleiter. Die besondere Ausbildung für den schwierigen Einsatz ist dabei nur ein Aspekt. Die Fach- und Pflegekräfte wie auch die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer erhalten psychologische Unterstützung für ihre Arbeit, die zwar Freude schenken kann, aber dennoch Konfrontation mit Leid und Verzweiflung bedeutet.
Die Voraussetzungen zur Aufnahme
In das Hospiz werden Menschen aufgenommen, deren Erkrankung progredient verläuft und bereits ein weit fortgeschrittenes Stadium erreicht hat. Menschen, deren Lebenserwartung nur noch wenige Wochen und Monate beträgt und deren Krankheitsbild eine palliativ-medizinische Behandlung notwendig macht und auch erwünscht ist. Des Weiteren bedarf es organisatorischer Schritte, um eine Aufnahme in das Hospiz zu erreichen:
Diesbezüglich wenden Sie sich bitte
- an den Sozialdienst des Krankenhauses (bei einem Krankenhausaufenthalt)
- direkt an das Hospiz (Tel. 04181 13 15 60) oder
- an Ihren Arzt
Betreiber des Hospizes:
Betrieben wird das stationäre Hospiz von der Hospiz Nordheide gGmbH, 21244 Buchholz.
Gesellschafter der Hospiz Nordheide gGmbH sind:
- Herbergsverein, Altenheim und Diakoniestation zu Tostedt e.V.
- Ev.-luth. Kirchenkreis Hittfeld
- Ökumenischer Hospizdienst Buchholz e.V.
- Deutsches Rotes Kreuz, Kreisverband Harburg-Land e.V.
Geschäftsführung:
Katharina Appel (Geschäftsführerin)
Bremer Straße 37, 21255 Tostedt
Tel.: 04182 20090
Fax: 04182 2009150
Standort:
Hospiz Nordheide gGmbH
Hermann-Stöhr Straße 14, 21244 Buchholz
Tel.: 04181 131560